Das Schlafen, respektive viel eher das richtige Schlafen stellt für die Mehrzahl heutiger, moderner Eltern oder denen die es in Kürze planen zu werden, eine regelrecht prägnante, wie auch diskussionswürdige Problemstellung dar. Heutzutage wird beispielsweise empfohlen, ein Baby gerade in den ersten Lebensmonaten innerhalb des eigenen Bettchens, jedoch im elterlichen Schlafzimmer schlafen zu lassen. Manche Familien jedoch favorisieren das sogenannte Co-Sleeping, was bedeutet, dass alle zusammen im Familienbett schlafen. Und hier gehen sowohl die Meinungen und Theorien von kundigen Personen als auch die von vielen selbsternannten Experten im Familien- oder Freundeskreis deutlich auseinander. Wieso eigentlich? Vielen Eltern kommen die folgenden Fragen sicherlich bekannt vor. Hier die Klassiker: Familienbett ja oder nein? Familienbett wie lange und bis zu welchem Alter? Ein Neugeborene ins Familienbett? Sollte ein Familienbett mit 3 Matratzen bestückt sein oder nur eine durchgehende ohne Fuge? Welchen Härtegrad sollte die Matratze im Familienbett haben? Familienbett aufbauen lassen oder lieber selber aufbauen? Auf diese und weitere Fragen wollen wir in diesem Beitrag eingehen.
Warum eigentlich ein Familienbett?
Ganz einfach ist es zu aller erst einmal geradezu praktisch, das gerade am Anfang des Öfteren in der Nacht aufwachende Baby, einfach neben sich liegen zu haben und es sobald wieder eingeschlafen eben auch direkt wieder neben sich „ablegen“ zu können. Man muss eben keine Wege auf sich nehmen die weder einer verschlafenen Neumutter, noch dem Wiedereinschlafprozess des kleinen Würmchen zuträglich sind. Gerade für stillende Mamis lässt sich ein ausgeglichener und angepasster Rhythmus leichter einstellen. Daraus resultierend wachen weder Mama noch das Baby unnötig auf. Daraus wiederum ergibt sich ein ruhigeres Schlafverhalten. Des Weiteren bedeutet das zusätzliche Kontingent an körperlicher Nähe ein absolutes Plus an Vertrauen durch Körperkontakt. Ruhe, Vertrauen und Harmonie werden gefördert. Sowohl die Mutter als auch das Baby entwickeln gemeinsam nahezu identische, respektive sehr angeglichene Schlafmodi, was einiges erleichtert.
Ein Neugeborenes im Familienbett?
Gerade neugeborene Babys brauchen eines ganz essenziell – körperliche Nähe. Genau deshalb wird ja auch das Tragen empfohlen. Genau diese körperliche Nähe stärkt nicht nur die Bindung zwischen Mutter und Kind, sondern trägt einen erheblichen Teil zur Bildung des sogenannten Urvertrauens bei. Nähe ist für ein Baby gleichbedeutend mit Sicherheit und Geborgenheit in der tatsächlich gänzlich neu offenbarten Welt. Selbstverständlich wird ebenfalls die Bindung zwischen Geschwistern im Familienbett inniger und nachweislich gestärkt. Kritiker führen hier oft als Einwand das so bezeichnete „Verhätscheln“ an, wovon aus den vorangegangenen Gründen gar nicht die Rede sein kann. Vielmehr geht es genau darum auf Signale als auch Bedürfnisse des Babys oder Kleinkindes zu achten und diese dann zu erfüllen.
Wie lange sollte man das Familienbett nutzen?
Entsteht eine Nestlings Problemzone im Familienbett und was ist die Lösung? Oder liegen oft gehörten Plattitüden unbequeme Wahrheiten zu Grunde?
„Es wird wirklich sehr schwer, das Kind wieder aus dem Familienbett heraus zu bekommen“
Ebenso leicht wie diese Kommentare über mancher „Experten“ Lippen gehen, kann dieser Punkt auch widerlegt werden. Es sind keine Schulabgänger oder Studenten bekannt, die noch im Ehebett der Eltern nächtigen. Aber Spaß bei Seite und mal ganz im Ernst: Die Mehrzahl der Kleinkinder und Kinder äußern ganz eigenständig im Verlauf des dritten oder auch vierten Lebensjahr, den Wunsch, in ihrem ganz eigenen Bett schlafen zu dürfen. Eventuell konnten die Kleinen diesen erstrebenswerten Luxus des eigenen Bettchens auch bereits bei Freunden oder Bekannten beobachten oder es kommt ein neues Geschwisterchen hinzu – Fakt ist jedenfalls das Kinder nach der eigenständigen Abgewöhnung häufiger durchschlafen und sich ihrer Eltern absolut sicher sind. Dieses Wissen erleichtert den kleinen Pionieren den selbstbestimmten Auszug aus dem Familienbett. Die Gewissheit, Mami und Papi Eltern trotz der neu entdeckten und errungenen Eigenständigkeit in der Nähe zu wissen gibt die verlässliche Ruhe und Sicherheit. Wann dieser Punkt allerdings kommt, kann tatsächlich sehr unterschiedlich ausfallen. Safe ist aber – Er wird kommen.